Ausstellung Heubergbahn Spaichingen – Reichenbach

Heubergbahn Spaichingen – Reichenbach

Welche Faszination schon lange Vergangenes ausüben kann, konnte man an den Besucherzahlen der Heubergbahn-Ausstellung erfahren. An den Wochenenden des 17. und 18.9.2016 und des 24. und 25.9.2016 kamen viele interessierte Besucher und konnten zum Teil noch nie veröffentlichte Bilder und Ausstellungsexponate bestaunen.

Am ersten Wochenende waren bereits die ersten Besucher mit dem Glockenschlag um 14 Uhr schon anwesend. Sehr überrascht waren die Besucher als sie vor dem großen Autunnel standen, in dem der letzte Wagon der Heubergbahn entschwindet. Daneben war die große Übersichtskarte mit der gebauten und geplanten Strecke bis Nusplingen auf der Velocewand aufgezeichnet.

Die Besucher konnten dann virtuell die Strecke von Spaichingen nach Reichenbach mit den von Karin Junker zusammengestellten Fotos noch einmal durchwandern. Sehr anschaulich war auch der Vergleich mit den Bildern der Vergangenheit und der heutigen Nutzung dargestellt.

Der Festakt um 16 Uhr fand vor vollen Rängen im Bauhof und Feuerwehrmagazin statt. Mit dem Läuten der Originalglocke der Lokomotive, die einst auf den Heuberg fuhr, wurde dieser Moment eingeläutet. Nach dem herzlichen Willkommensgruß durch den „Schaffner“ Josef Junker gab dieser die Bühne frei an den Hausherrn Bürgermeister Josef Bär. Er erwähnte u. a. in seinem Vortrag welche Bürgermeister damals in den Gemeinden verantwortlich waren.

Manfred Brugger, Chef der Kreissparkasse in Gosheim, erinnerte an die lange Vorbereitungszeit für den Bau der Heubergbahn. Mit dem damals verwendeten Spruch „Reichenbach arm an Brot, Wehingen in Hungersnot, Deilingen ist Bettelstadt und Gosheim hat kein Geld im  Sack“ beschrieb er den Heuberg als damaliges Notstandsgebiet. Brugger stellte heraus, dass der Bau der Heubergbahn ein Segen für die Bewohner und Gemeinden gewesen ist. Er verdeutlichte, welche Schwierigkeiten in Bezug auf die wirtschaftlichen Verhältnisse und Wünsche bis zur Einweihung der Bahn zu überwinden waren.

Die Heubergbahn wurde 1928 eingeweiht und passend zu diesem Ereignis stimmte die Singgruppe des Albvereins unter musikalischer Begleitung durch Kurt Geiger das Lied „O, Heubergbahn, o, Heubergbahn“ nach der Melodie von O, Tannenbaum, O, Tannenbaum, an.

Die Heubergbahn, so Brugger, hat auch die schweren Zeiten überstanden und mancher Soldat zog mit dem Bähnle in den Krieg. Verbunden mit den Gedanken, ob einem die Wiederkehr vergönnt sei. Diese Gedanken wurden mit dem Lied „Lily Marleen“ musikalisch sehr ergreifend und gefühlvoll vom Festredner angestoßen und von der Singgruppe vorgetragen. Mit der Erinnerung an eine grandiose Pionierleistung für die damalige Zeit, die den Heuberg geprägt hat. Mit dem Hinweis auf die liebevoll gestaltete Ausstellung mit Fotos, Plänen und maßstabsgetreuem Modell des Reichenbacher Bahnhofs von Dieter Russ und vielen Exponaten beendete Brugger die packende und gefühlvolle Festrede und führte zum Lied „Musi denn zum Städtele hinaus“, bevor der Heuberger Wind durch die Ausstellung fegte.

Die Bilderschau mit Fotos aus der Entstehungsgeschichte und auch der damalige Film zur letzten Fahrt am 23.9.1966 zeigte Benni Volz im halbstündigen Zyklus. Die Besucher waren auch hiervon begeistert und konnten DVDs bestellen.

Besonders möchten wir uns bei den vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bedanken, die durch Gespräche, Zeitungsartikel und sonstige Leihgaben zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben.

Besonderen Dank an die Gemeinde und deren Mitarbeitern für die sehr gute Zusammenarbeit, ebenso der Jugendabteilung der Freiw. Feuerwehr, dem FC Rot-Weiß Reichenbach sowie Leo Huber für die Überlassung der Ausstellungsräume und die Bewirtung an den beiden Wochenenden.

Martin Marquart und Josef Junker